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Gebündeltes Know-how in der Mikrosensorik

Projektpartner und Zuwendungsgeber bei der Auftaktveranstaltung in Cottbus (vl.n.r. Prof. Bernd Tillack (IHP), Prof. Ralf B. Wehrspohn (Fraunhofer Vorstand), Prof. Christiane Hipp (BTU), Dr. Martina Münch (MWFK Brandenburg), Dr. Ina Schieferdecker (BMBF), Prof. Harad Schenk (Fraunhofer IPMS), Prof. Günther Tränkle (FBH), Vertreter Fraunhofer IZM und Vertreter Fraunhofer IPMS). © BTU Cottbus-Senftenberg

Gestern wurde an der BTU Cottbus-Senftenberg das erste Wissenschaftsprojekt für den Strukturwandel in der Lausitz begonnen: der Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus, kurz iCampus. Am iCampus arbeiten zukünftig 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort Cottbus zusammen. Mit dem IHP - Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, dem Ferdinand-Braun-Institut Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) forschen vier exzellente außeruniversitäre Partner gemeinsam mit 10 Lehrstühlen der BTU Cottbus-Senftenberg für die Entwicklung neuartiger Sensoren und darauf basierender Systeme.

Mikrosensoren sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie steuern Jalousien oder liefern die Informationen zu Temperatur und Feuchtigkeit für die Heizungssteuerung. Als Bewegungssensoren helfen sie festzustellen, ob Personen mit eingeschränkter Mobilität gestürzt sind. Von der Landwirtschaft 4.0 über Smart Health bis hin zur Industrie 4.0 – Sensoren sind die Sinnesorgane der Digitalisierung.

Im Fokus des Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik stehen der Transfer anwendungsorientierter Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Unternehmen, die Initiierung technologieorientierter Ausgründungen und nicht zuletzt die Stärkung der Attraktivität der Region für Fachkräfte und Studierende.

Der Innovationscampus wird im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung für die Kohleregionen gefördert und startete am 15. November 2019. Zum feierlichen Auftakt am 19. November hat Prof. Ina Schieferdecker, Leiterin der Abteilung Forschung für Digitalisierung und Innovationen im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) symbolische Förderurkunden an die fünf Projektpartner übergeben und erklärte dazu: „Mit dem neuen Innovationscampus investieren wir in die Zukunft der Lausitz. Die verstärkte Förderung in den Kohleregionen soll den Menschen und Unternehmen neue Perspektiven eröffnen. Dafür stellt das BMBF 7,5 Millionen Euro bis Ende 2021 bereit. Das Ziel ist, aus der Forschung heraus Innovationen voranzutreiben, vor allem in wichtigen Zukunftsfeldern wie der digitalen Medizin, Industrie 4.0 oder Präzisionslandwirtschaft. Denn vor allem unser Mittelstand braucht Zugang zu exzellenten Forschungsnetzwerken.“

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch begrüßt den Startschuss für den Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik als wichtige Stärkung der Strukturentwicklung in der Lausitz: „Wir haben 2018 in Abstimmung mit zahlreichen Akteuren eine ressortspezifische Lausitz-Strategie entwickelt. Mit Erfolg: Ich freue mich, dass seither eine ganze Reihe innovativer Forschungsvorhaben sowie hochkarätiger Ansiedlungen von For-schungseinrichtungen auf den Weg gebracht wurden, die den Strukturwandel vor Ort beschleunigen und der Region neue Chancen eröffnen können. Dafür steht der Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik als Gemeinschaftsprojekt der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), der Leibniz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft in besonderer Weise. Er bringt exzellente länderübergreifende Forschungskompetenz in Cottbus zusammen und bietet eine exzellente Basis für Wissenstransfer. Damit schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass die Strukturentwicklung gelingt, die Region weiterhin für Unternehmen attraktiv bleibt und neue Arbeitsplätze in wichtigen Zukunftsfeldern entstehen.“

„Der Einfluss der Mikrosensorik auf praktisch alle Aspekte unseres Lebens ist heute sehr groß. Dennoch befinden wir uns erst am Anfang eines Prozesses, der mit hoher Geschwindigkeit zu einer zunehmend hohen Dichte vernetzter Dinge führt, die uns im Leben unterstützen und die Arbeitswelt neu definieren“, erklärt Prof. Harald Schenk, Leiter des BTU-Fachgebiets Mikro- und Nanosysteme, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme Dresden und Projektkoordinator des Innovationscampus.

„Die enge Verbindung der BTU mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft in den Themenfeldern Sensorik, Mikrosystemtechnik, Photonik und Digitalisierung ermöglicht es uns, vorhandene Forschungskompetenzen im Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik am Standort Cottbus zu bündeln und auszubauen“, unterstreicht die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Christiane Hipp.

„Wir sind seit vielen Jahren mit der BTU über gemeinsame Professuren und ein Joint Lab verbunden. Es freut uns, die Kooperation durch den iCampus nun weiter zu vertiefen, in dem wir unser Know-How im Bereich Sensoren, insbesondere im Giga- und Terahertzbereich sowie deren drahtlose Vernetzung bei Gewährleistung von Sicherheit und Resilienz einbringen können“, ergänzt Prof. Dr. Bernd Tillack, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des IHP. Ziel des iCampus ist es, diesen Bedarf konkret zu erfassen und durch Zusammenführung der Kompetenzen von Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu adressieren. Dazu verzahnt die BTU den Innovationscampus mit ihren bereits laufenden Aktivitäten Innovation Hub 13 (InnoHub13) aus der BMBF-Förderinitiative Innovative Hochschule und dem Forschungslabor Mikroelektronik Cottbus-Senftenberg für siliziumbasierte Optoelektronik (ForLab FAMOS).

https://www.b-tu.de/icampus/

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